Rantrum

Unser Dorf mit Zukunft

Geschichte der Gemeinde Rantrum

Wir können hier nur eine kurze Zusammenfassung der geschichtlichen Aspekte bieten, die in diesem Zusammenhang zum Verständnis der ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklung Rantrums notwendig ist.

Die Gemeinde Rantrum liegt ca. 8 km südöstlich der nordfriesischen Kreisstadt Husum, am Übergang von der Marsch zur Geest. Rantrum hat heute ca. 1900 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Gemeinde im Amt Treene. Sie erstreckt sich mit ihren beiden Ortsteilen – Rantrum und Ipernstedt – über eine Fläche von 1869 ha.

Der Name der Gemeinde leitet sich vom alten männlichen Personennamen Rante ab, das ist die Verkleinerung von Ran – der Meeresgöttin. Die zahlreichen Hünengräber im Ortsgebiet belegen, dass dieses Gebiet bereits um 800 v.Chr. bewohnt war. Wann genau die Sippe des Rante beiderseits einer Niederung ihre Siedlung gründete, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1352.

Die Geschichte unserer Gemeinde ist vorwiegend durch die Landwirtschaft, besonders die Viehwirtschaft geprägt. Ab 1460 wurde mit großen Eindeichungen begonnen, die bis 1579 dazu führten, dass der Meeresarm der Nordereider vollständig verschwunden war. Für die Rantrumer Gräserei bedeuteten diese Voraussetzungen in der zweiten Hälfte des 16. Jhd. eine wirtschaftliche Blütezeit, das „Goldene Zeitalter“. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Rantrumer Schule, deren erste historische Erwähnung von 1602 datiert.

1773/74 wurden durch die „Verkoppelung“ die Besitzverhältnisse und Aufteilung der Ländereien neu geordnet, was einer Privatisierung gleichkam. Durch diese Maßnahme und das „Mergeln“ – eine Bodenverbesserung durch Menschenhand – erlebte die Landwirtschaft einen deutlichen Aufschwung, der nun für lange Zeit die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde prägen sollte.

Bis zum Bau der Chaussee Husum-Rantrum-Schwabstedt-Seeth 1886/87 lag Rantrum beschaulich hinter einem Waldgürtel versteckt fernab vom Durchgangsverkehr. Eine zusätzliche Verkehrsanbindung erfolgte 1910 durch die Errichtung der Eisenbahnstrecke Husum-Rendsburg. Stand in früheren Jahrhunderten die Gräserei in der Marsch absolut im Vordergrund, nahmen um 1900 der Anbau von Feldfrüchten auf der Geest und die Milchwirtschaft deutlich zu.

Im Zuge der allgemeinen Rationalisierungen mussten in den letzten Jahrzehnten viele Bauern aufgeben. Es entstanden allerdings einige andere Gewerbebetriebe, z.B. wurde aus der ehemaligen Schmiede ein stahlverarbeitendes Unternehmen. 1937 wurde die Südermarsch von Rantrum getrennt und eine eigenständige Gemeinde. Im Zuge der Amtsreform 1966 wurde Ipernstedt der Gemeinde Rantrum zugeordnet.

Die landwirtschaftlich günstige Lage am Übergang von Marsch zu Geest einerseits, die jahrhundertelange relative Abgeschiedenheit andererseits ist möglicherweise die Basis für die heutige gute ökonomische, ökologische und vor allem soziale Infrastruktur Rantrums.